Berlin bot im Sommer 2020 ein ungewöhnliches, ein sehr einprägsames Bild. Die sonst so belebte Stadt hielt urplötzlich den Atem an, stand für einen Augenblick komplett still. Keine Berliner*innen, die tagtäglich ihrer Arbeit nachgingen, keine Touristen*innen und Gäste, kein Nachtleben, nichts. Alles kam zum Erliegen. In dieser Zeit waren nur wenige Menschen auf der Straße unterwegs, größtenteils Polizist*innen und Fotograf*innen. Eine einmalige Gelegenheit, Berlin von einer völlig ungewohnten Seite zu erleben. Meine Reise in diese „neue" Stadt beginnt am Wahrzeichen Berlins, dem Brandenburger Tor. Wo sich vorher unzählige Touristen dicht an dicht drängten, um ein begehrtes Foto zu machen, wo Souvenirhändler ihre Ware anpriesen, findet man nur Leere wieder. Leere, die Angst und Irritation atmet. Das Bild zieht sich fort über die gesamte Stadt. Bahnhöfe, die auf ihre Züge und Fahrgäste warten, Parks und Spielplätze, die den Bürgern sonst Erholung bieten. Sie alle warten auf eine ungewisse Zukunft, und mitten drin ich mit meiner Kamera.